Wasserversorgungs-GmbH Sankt Augustin unterstützt heimische Bienen
Fläche im Wohngebiet an der Friedensstraße ist eine grüne Oase und neuer Lebensraum für Bienenvölker von Imker Markus Montag
Es war für die Wasserversorgungs-GmbH Sankt Augustin (WVG) eine ungewöhnliche Anfrage, die Geschäftsführer Marcus Lübken dennoch sehr gern mit ausdrücklicher Zustimmung beantwortete: Dem Sankt Augustiner Biologen und Imker Markus Montag war eine unscheinbare, von satten Wiesen umsäumte Betriebsfläche im Wohngebiet Friedensstraße aufgefallen – ein idealer Standort für neue Bienenvölker zur Unterstützung der Artenvielfalt und des Naturschutzes, wie Markus Montag und Marcus Lübken nun bei einem Ortstermin feststellten.
„UBI APIS IBI SALUS“, aus dem Lateinischen übersetzt: „Wo Bienen sind, dort ist Gesundheit“ - Das dachte sich die Wasserversorgungs- GmbH Sankt Augustin, als sich der Imker Markus Montag an den Geschäftsführer Marcus Lübken wandte und um die Aufstellung seiner Bienenvölker auf dem firmeneigenen Gelände in der Friedensstraße in Sankt Augustin bat.
Die Wasserversorgungs-GmbH Sankt Augustin (gegründet 1967) hat als kommunales Unternehmen die Aufgabe, die Bevölkerung von Sankt Augustin mit Ausnahme von Birlinghoven mit Trinkwasser zu versorgen.
„Das Thema Umwelt- und Klimaschutz macht vor uns nicht halt. Maßnahmen für mehr Artenvielfalt und einen schonenden Umgang mit der Umwelt gehören zum strategischen Leitbild unseres Unternehmens“, erklärt Marcus Lübken:
„Bienen spielen eine zentrale Rolle im Erhalt unseres Ökosystems und sind massiv bedroht. Was liegt näher, als dieses kleine, unscheinbare Insekt und jene Bürgerinnen und Bürger, die sich mit Herzblut für den Schutz der Artenvielfalt einsetzen, aktiv zu unterstützen, denn die Bienen dienen dem Erhalt unserer Kultur- und Landwirtschaft.“
Markus Montag war viele Jahre am Universitätsklinikum Bonn tätig, bevor er 2013 als Biologe selbstständig wurde. Nach einem Imkerkurs in Troisdorf betreut er nun bis zu zehn Völker im Jahresverlauf. Seine Bienen stehen auf einer Biotopfläche nahe dem Hangelarer Sportplatz, an der Hochschule Bonn Rhein-Sieg und jetzt auch auf dem Gelände der Wasserversorgungs-GmbH.
Er fährt die Standorte mit seinem „Honigfahrrad“ ab und erntet pro Saison 80 bis 100 kg Honig. Seine Bienenvölker leben naturnah und Eingriffe werden aufs Nötigste reduziert. Man kann seinen Honig auch käuflich erwerben. Er liefert im Augustiner Stadtgebiet sogar völlig klimaneutral den Honig direkt zu seinen Kunden.
(st-augustin@honigfahrrad.de)
Das Gelände an der Friedensstraße wurde der Stadt Sankt Augustin als Fläche zur Umsetzung von Maßnahmen zum landschaftspflegerischen Ausgleich verpachtet. Die Ausgleichsmaßnahmen – die Ansaat einer Wiesenfläche sowie Gehölzpflanzungen – sind im Bebauungsplan für das umgebende Baugebiet festgeschrieben und wurden in den vergangenen Jahren sukzessive unter der Regie des städtischen Umweltbüros umgesetzt. Im Frühjahr dieses Jahres wurde die Zaunanlage ertüchtigt und die Fläche für die Einsaat vorbereitet.
Anfragen von Imkern auf der Suche nach geeigneten Stellflächen erhält das Sankt Augustiner Umweltbüro immer wieder. „In einigen anderen städtischen Biotopflächen sowie in vielen Hausgärten sind Bienenvölker aufgestellt. Auch mitten in Wohngebieten leisten Honigbienen wie auch Wildbienen sehr wertvolle Bestäuberdienste“, so die Biologin Birgit Dannefelser vom Umweltbüro, die selbst Hobbyimkerin ist.
Nachdem nun alle Details, wie die Möglichkeit des regulären Zugangs zur Fläche für den Hobbyimker sowie die Frage der Sicherheit der WVG-Mitarbeiter vor den Bienen geklärt sind, wird das erste Volk auf dem Gelände der Wasserversorgungs-GmbH Sankt Augustin angesiedelt.
„Wir hoffen, dass die Bienen sich dort wohl fühlen“, sagt Marcus Lübken, „und natürlich einen reichen Ertrag bringen, so dass wir bald den ersten, goldenen „WVG-Honig“ in Händen halten dürfen.
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